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Fuchs, Reinhold: Die Flut - ZaunköniG - 10.12.2022 Reinhold Fuchs Die Flut Leer dehnt das Watt seit Stunden sich, das kahle, Gleich einer Tenne reingefegten Dielen; Träg steht das Wasser in den stachen Prielen, Durchglüht vom heißen Sommermittagsstrahle. Da naht die Flut, und schau! — mit einem Male Siehst frische Wellen weißgemähnt du spielen, Wo deine Blicke voller Ekel fielen Auf Tang und Schlick und Algen, widrig-fahle. — O heilige Flut des Geistes und der Liebe, Wann wirst du brausend einst die Menschheit wecken Mit deiner Wogen frischem Schaumgestiebe? — Trostloser als der Watten öde Strecken Ist dieser Zeit selbstsüchtig Marktgetriebe; — O komm, den Wust und Moder zu bedecken! . |