Balzer, Roland: Drei Gedichte über Lorenzo da Medici - Druckversion +- Sonett-Forum (https://sonett-archiv.com/forum) +-- Forum: Sonett-Archiv (https://sonett-archiv.com/forum/forumdisplay.php?fid=126) +--- Forum: Sonette aus germanischen Sprachen (https://sonett-archiv.com/forum/forumdisplay.php?fid=394) +---- Forum: Deutsche Sonette (https://sonett-archiv.com/forum/forumdisplay.php?fid=398) +----- Forum: Autoren Ba - Bl (https://sonett-archiv.com/forum/forumdisplay.php?fid=617) +----- Thema: Balzer, Roland: Drei Gedichte über Lorenzo da Medici (/showthread.php?tid=27574) |
Balzer, Roland: Drei Gedichte über Lorenzo da Medici - ZaunköniG - 24.12.2013 Drei Gedichte über Lorenzo da Medici Lorenzos Jugend Mit der Palle feingeprägtem Siegel, erbt’ ich Rätsels ungelösten Spruch. Fünfen kann’s entgleiten, nach dem Sechsten such. Leicht gelöst war dies in Blütenjahren, einfach ist es, Lilien Rosen vorzuziehen. Frei zu streuen Gaben, wie sie uns verliehen. Da um uns die Mörder kamen zu der Ostermesse heil´ger Stund, Kaum am Leben, wurde ich gesund. Doch des besten, meines Bruders Leben nahmen schicksalwendend Dunkle unterm Domesrund, O Guiliano, kein Vergessen reifte Deinem Namen. RE: Balzer, Roland - ZaunköniG - 24.12.2013 Lorenzo, der Denker Schöner Freude folgte bitterstes Gericht, Fluch ward große Hoffnung, da sie mir entglitt. Sinnen um das Rätsel prägte mein Gesicht. Kannte eilig Geldgeschäfte, Kunst der Diplomaten Wissenschaften, schöne Künste, Denken Engel sind es, welche unsre Wege lenken, jenes Sechste ließ sich nicht erraten. Ja, zu meinem Totenlager kam er, Marcos heil’ger Christ, mich zu fragen, dem die Stimme brach zur selben Zeit nach dem letzten, das ich noch vermißt. Ließ die Zunge sich bewegen, ich gewährte Traulichkeit O Savannarola, jenes Sechste ist: kaum begonn’ne machtbewußte Menschlichkeit. RE: Balzer, Roland - ZaunköniG - 24.12.2013 Lorenzos Vermächtnis Römische Legaten mögen Geist verwalten, Kapitole setzend über Meer und Land. Durch der Uhren Enge rieselt doch der Sand, läßt der Schaudergreise neue Macht veralten. Da der weißen Lilie Feuerblüten wachsen, und Europas Krone mit den Wind vergeht weckt die Hoffnung Lichter, neuer Geist entsteht. Mehrmals brechen wohl des neuen Wagens Achsen. Listen stürzen tief was hoch beginnt. Bitter straft der Feinde Wut junges Streben, das sich nicht besinnt sich zu brüdern mit dem Blut, das aus Gottes off’nem Herzen rinnt. Heiliger! bestärke freier Menschen Mut! Aus „Septemberrevolution“ erschienen im Rabenrat-Verlag |