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Über die Allerheiligste Göttliche Dreyeinigkeit (5)
#1
Über die Allerheiligste
Göttliche Dreyeinigkeit



Drey-Einig-Einig-Drey! auf nie begriffne Weise,
ist Gott das höchste Gut, des Wesens Wesenheit,
des Ursprungs Ur-Ursprung und Ewig vor der Zeit,
des Worts und Athems Safft, und alles Lebens Speise!

in jedlicher Person ich Christ-verständig preise
die GOttes Fülle, ja die Haubt-Vollständigkeit:
und doch derselben Seyn zertheilet nicht ausbreit.
bey meinem Seelen-Heil, geh’ ich hierinnen leise?

die innerst Einigkeit in diesem Drey besteht,
welch’ unvermängbar aus dem Einzeln Wesen geht:
zwo Ewig Einige doch unterschiedne Sachen!

GOtt-Vatter, Sohn und Geist, du Einig wahrer GOtt!
verzeih mirs, daß ich dich verklär, die ich nur Koht.
dein Klarheit will sich auch im dunklen sichtbar machen.


Auf eben dieselbige

Ach du unzertrenntes Wesen in der Dreyheit, wahrer GOtt!
Vatter, der du hast die Welt, und in dieser mich erschaffen:
mich Gefallnen auch erlöst, Sohn, mit Creutz und Leidens Waffen:
und du Geist mein mein Herzens-Herrscher, tröstet mich in aller Noth.

Alle Drey sind eins, zu retten meine Seel vom Sünden-Tod.
GOtt gab seinen liebsten Sohn: Dieser ist im Tod entschlaffen,
aller Sünden Quäl-Stich Ihn, mir Ruh zu verschaffen traffen:
und mein Tröster, tunkt im Glauben mich in Christi Wunden-roht.

Unterschiedlich in den Werken, gleich im Willen, Gnad’ und Güt,
kan man diß gedreyte Eins und geeinte Drey erkennen,
aus der abgetheilten Ordnung. Ach begreif’ es mein Gemüt.

jedem sind die Werk gemein, und auf keine Weiß zu kennen:
doch Gebährungs Eigenschafft nur dem Vatter zu zuschreiben;
daß er aus von beeden geht, nur dem Geist; dem Sohn, beleiben.


Lob der Höchst-Heiligen Dreyeinigkeit

Bisher hat mir dein Geist die Gottheits-Sonn gezeiget.
ich hab’ in seinem Liecht ihr Wunderliecht entdeckt.
doch hat er mir das Ziel des Forschung-Flugs gesteckt:
weil mehr Erkäntnuß aus der Seelen nicht gezweiget.

Mein Geist sich in die Tieff des Gnaden-Meeres neiget,
da man selbselbsten dich in deiner Güte schmäckt.
Ich habe dich in mir zu suchen auch erkeckt,
weil du in deiner Gnad, sie in mir sich ereiget.

Vergib mir ich bekenn’s! diß Wort scheint sehr vermessen:
doch ist es wahr, daß ich nicht ohne deine Gnad,
ein Fünklein könt verstehn, wann sie mich nicht besessen.

Es ist die Dankbarkeit der Weißheits-Gaben Pfad.
Mein GOtt“ sey hoch gepreist vor solch’ Erkäntnus Blicke,
und bald im Himmel mich mit vollem Schein erquicke.


Lob- und Wunder-Gedanken


Du Dreygeeinter GOtt, du Selbstheit alles guten,
du Allerforschende Haubt-Unerforschlichkeit,
gewest und bleibender vor-in und nach der Zeit!
Ich schreib izund von dir, durch deines Geists Anmuten.

Des Lebens Lebens-Safft, der Weißheit helle Fluten,
von dir, dem Ursprung-Brunn sich haben ausgebreit
durch Röhrlein des Verstands, in uns sich eingeleit,
dein Käntnuß ausgewürkt, wie auch des Creutzes Ruten.

weil du dich in dem Creutz Herz-herrlich lässest sehn,
so will ich daß dein Liecht nur mög’ in mir aufgehn.
erwählen es: erwegt, daß Edler dein Einfliessen

in Seel-versüsster Freud, als aller Welt geniessen;
ein Allheits-Strahl ist mehr, als dieses ganze Nichts.
Du Sonnen-Brunn gewähr mich deines Weißheits-Liechts.


Ferneres Lob, und Andacht

Ach! der Heilig, Heilig, Heilig, und doch Einig-wahrer GOtt,
unzertheilter GottheitsPunct, unauslößlichst fest vereinet
in der Dreypersönlichkeit, äusserst-Einig Eins erscheinet,
der belebend un erhebend, Allvermögend Zebaoth!

Engel, Sterne, Feuer, Lufft, meer und Erden sein Gebot
gern vollziehen. Alles gut ist in seinen Seyn verschreinet.
Kurz, die Allheit aller Ding ist Er, in diß Wort verkleinet:
doch das Böse ausgenommen, wie auch Trübsal Angst und Noht.

Alles istvon Ihm erfüllt, zwar von Augen ungesehn:
wann das Urliecht sie erblickte würd ihr Glanz gleich ganz vergehn.
Denn die Überschwenklichkeit, nichts begränztes kan begreiffen.

durch viel Sternen stäts vom fernen, schickt die Sonn’ uns Strahlen her,
die zwar nur, wie wir auch endlich, brennten nahend doch zu sehr.
uns unschädlich Nutz zu seyn, GOttes Blick unsichtbar schweiffen.


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Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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