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Heimkehr - Sonette von der Werra
#4
IV. – Der stille Garten

Ein stiller Garten schmiegt sich an die Mauer
Voll Duft und Blüten, überragt vom Chor
Der alten Kirche. Tret ich in das Tor,
Erwachen des Gedenkens ernste schauer.

Welch holde Wildnis! Laß die Totentrauer.
Hier find ich Freunde, die ich längst verlor
In Kindheitstagen – ach wie lang zuvor!
Wir schieden schon nach kurzer Freundschaftsdauer.

Du warst ein sanfter, Du ein wilder Bube.
Ich weiß noch, wie wir jungen blinden Hessen
Das Lesen lernten in des Kantors Stube.

Auch der ist hier, der heitre Philosoph.
O dieser Ort läßt hold das Jetzt vergessen;
Er lädt zur Rast – und heißt der Totenhof.
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