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Federzeichnungen eines Reisenden - In der verlassenen Burg
#3
III.

Und wo die Äste dichter sich verschränken,
Wo Farrenkraut den überwachsnen Steig
Unsichtbar macht, dort mühsam durch’s Gezweig
Lockt Neugier uns die Schritte hinzulenken:

Zum Erbbegräbnis. Von den Ruhebänken
In’s Leere starrt kein Antlitz schmerzensbleich,
Zwiefach entseelt ward dieses Todtenreich,
Denn ob den Leibern starb ihr Angedenken,

Und düster weht der Schwermuth Moderduft.
- Da knarrt ein Pfortlein, und wie Rosenprangen,
Wie Bienensummen, plötzlich an die Gruft

Hold plaudernd kommt das Leben hergegangen:
Ein Liebespaar sich neckt, sich küßt, sich ruft,
Und über Freuden Trauerweiden hangen.
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