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Unter den Reben
#3
Gift statt Labung

Gewiß, wer ohne hoffnung liebt, der sinket
In tiefer Nacht träumend in Liebesarme,
Wer einsam kämpfet, taub dem niedern Schwarme,
Ihm das Asyl in Lorbeerhainen winket.

Wenn du verlassen sterben mußt, dir blinket
Vom Himmel Frieden her nach langem Harme,
Doch einsam wird, einsam, daß Gott erbarme,
Der Zechkumpan, der sonder Freunde trinket.

Denn Wein ist Gluth, ist Lieblingskind der Sonne,
Und wer ihn fröhlich küsset, den berauschet
Die Zauberströmung jeder Lebenswonne,

Drin Geist und Stoff und Licht und Nacht vertauschet.
Am Kelch das bleiche Haupt ist wie die Nonne,
Die sich zur Qual verbotnes Glück belauschet.
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Unter den Reben - von ZaunköniG - 19.02.2014, 12:06

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