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Unter den Reben
#12
Die letzten Tropfen versiegen

Der Kampf ist aus, viel Herzen nimmer schlagen,
Die Perlen hegten für ein langes Leben;
Ein Jüngling, dessen bleiche Lippen beben,
Zum Sterben wird an’s Meer hinab getragen.

Dies aber schwillt und wallt, als möcht es sagen:
„O, zu mir komm! Du sollst mit Sinken, Heben
Zum Abendroth in Purpurwiegen schweben,
In tiefen Schlaf nach kurzen Heldentagen.“

Und sieh, der Knab emporgesprungen wehret
Den Kampfgenossen, flüsternd: Eine Schale
Voll allerbesten Weines sei geleeret!

Des Lebens Woge trug im Morgenstrahle
In lauter Glück mich, und dies Herz begehret,
Daß ich ihr Dank am Strand des Todes zahle.
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Unter den Reben - von ZaunköniG - 19.02.2014, 12:06

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