05.05.2024, 00:08
Karl Förster
1784 – 1841
XCIII.
Amor sprach oft zu mir: Schreib eigenhändig,
Was du gesehn, schreib es in goldnen Zeichen,
Wie meine Jünger all ich laß erbleichen,
Und augenblicks sie tot mach’ und lebendig.
das ward dir einst wohl selber klar inwendig;
Ein Beispiel warst du allen, die dir gleichen;
Dann hieß dich andre Arbeit von mir weichen;
Doch wie du flohst, ich war dir nah beständig.
Und wenn die Augen, drin du einst mich leuchten
Gesehen, wo ich freudig eingezogen,
Zu brechen deines Herzens Widerstreben,
Zurück mir geben den allmächtigen Bogen,
Wird sich dein Antlitz abermals befeuchten;
Denn nur von Tränen, weißt du, zehrt mein Leben.
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1784 – 1841
XCIII.
Amor sprach oft zu mir: Schreib eigenhändig,
Was du gesehn, schreib es in goldnen Zeichen,
Wie meine Jünger all ich laß erbleichen,
Und augenblicks sie tot mach’ und lebendig.
das ward dir einst wohl selber klar inwendig;
Ein Beispiel warst du allen, die dir gleichen;
Dann hieß dich andre Arbeit von mir weichen;
Doch wie du flohst, ich war dir nah beständig.
Und wenn die Augen, drin du einst mich leuchten
Gesehen, wo ich freudig eingezogen,
Zu brechen deines Herzens Widerstreben,
Zurück mir geben den allmächtigen Bogen,
Wird sich dein Antlitz abermals befeuchten;
Denn nur von Tränen, weißt du, zehrt mein Leben.
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Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.