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Oscar Wilde: Silentium Amoris
#3
Hallo Zaunkönig,
wie du sicher erraten hast, ist das keine neue Übersetzung, sondern in der Tat eines meiner Erstlingswerke (Nr. 3, wenn ich mich recht erinnere). Vielen Dank für deine Anregungen, von denen ich einige sehr gerne übernehme:

Wie oft die Sonne blendend, strahlend hell
vertreibt den blassen, sanften Mond
zurück in seine Dunkelheit zu schnell,
noch eh' die Nachtigall erscheint zu singen,
So hat mich deine Schönheit nicht geschont,
und keines meiner Lieder will gelingen.

Und wie des Morgens auf der lichten Au
der Wind mit seinen ungestümen Schwingen
das Rohr zerbricht mit Küssen, die zu rauh,
das seine einzig Leier war zum Singen,
so springt die Leidenschaft auch übel mit mir um,
im Übermaß der Liebe bleibt meine Liebe stumm.

Kannst du es nicht in meinen Augen sehen,
warum mir Wort und Saitenklang entschwindet,
dann sollten wir wohl eigener Wege gehen,
du suchst den Mund, der süß're Worte findet,
und ich muss schwelgen in Erinnerungen
an Küsse ungeküsst und Lieder nie gesungen.
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Oscar Wilde: Silentium Amoris - von Silja - 10.01.2012, 11:40
RE: Oscar Wilde: Silentium Amoris - von Silja - 11.01.2012, 03:37

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