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Lindes Leid
#1
Ist Leid und Lust so strenge denn geschieden,
Wie Lieb’ und Haß, Tag, Nacht, wie Pflug und Schwert?
Es glättet sich der Gram zu tiefem Frieden,
Wie sich der Wassersturz zum Weiher klärt.

Die Freude wirft die Münzen in die Menge,
Der Gram vertraut dir eines Schiffbruchs Gut.
O wüßtest du, entfremdet dem Gedränge
Wie sich’s am Saume stiller Haine ruht!

Der Wipfel Hauch, des Himmels reine Blicke,
Sie lindern meiner Wehmut Überschwang;
Zu Wolken wandeln sich der Welt Geschicke
Und perlend schmilzt des Busens Tränendrang

Und süße Schauer webend in die Klarheit
Besucht die Göttin mich, die scheue Wahrheit.
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