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Bahrt, Alexander: Sonett nach aufgegebenem Endreim
#1
Alexander Bahrt

Sonett nach aufgegebenem Endreim

(Aufgabe von Margret Silvester)


Sie werfen Farbenbomben auf Ortsschilder,
denn ihre Sinne sehnen größ're Ferne
sie haben Ferien weit der Heimat gerne;
In ihren Köpfen lang gemalte Bilder.

Die Nächte, die da kommen, werden wilder
als noch die Tage im vertrauten Herne
der Himmel ist verrückt vor lauter Sterne
die Luft in dunklen Stunden nimmer milder.

Und zwischen Lärm und Tanz die stillen Buchen
in Gras und Sträuchern Spinnentiere weben:
Ein jeder will ein Stück von diesem Kuchen,

die Freiheit kosten und nicht länger suchen -
Warum? Wonach? Vielleicht? - nur immer streben;
Steht auf! Kommt mit! Und lasst uns einfach leben!
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#2
Alexander Bahrt

Sonett nach aufgegebenem Endreim

(Aufgabe von Margret Silvester)


Im Gewand der Lust sie gierig spielen,
hingeworfen sind die teuren Kleider;
Hinter Türen lauschen böse Neider,
tückisch sie durch Schlüssellöcher schielen

Wie sie keuchend aufeinander fielen,
Schweiß an ihren Körpern: aber leider
warn es schon die letzten Stunden Beider,
denn man würde sicher auf ihn zielen;

Immer hatten ihn entzückt die Musen:
neckte, lockte sie, nahm ohne Fragen
in den gold’nen Nächten lock’rer Blusen,

um bis Sonnenaufgang schön zu schmusen;
Heiße Schuld musst er nicht länger tragen,
denn ein Schuss aus Blei traf ihn im Magen.

.
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