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Täuschung
#1
Mit frischen Farben wollt’ ich Vieles malen
Mir blühend schon, es lockend mir aussinnenm,
Und mir zur Lust zu eigen es gewinnen,
Erstreiten selbst wollt’ ich’s mit kühnem Prahlen.

Und sollt’ ich es mit meinem Blut bezahlen,
Ich ließ’ es mir aus meinen Adern rinnen:
So wollt’ es mir das ganze Herz umspinnen,
Was, meint’ ich, könnte sonnig mich bestrahlen.

Doch da ichs fand und wog in meinen Händen,
Schiens unwerth mir, gleich goldentleerten Schlacken,
Und traurig mußt’ ich mich von ihm abwenden.

O bittre Täuschung, die so oft im Leben
Uns wiederkehrt, uns beugt den stolzen Nacken,
O leerer Traum, mit Leid uns zu umweben!
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