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Verlornes Glück
#1
Als jüngst ich mir die schönste Rose pflückte,
Die lieblich in dem Blätterschoße glühte,
Wie Morgenroth in hellen Farben sprühte,
Da dacht’ ich: Daß kein Sturm sie mir zerstückte!

Doch als ich wonnig an das Herz sie drückte,
Zerfiel sie rasch, die eben noch mir blühte,
Und ob ich um ein Blättlein noch mich mühte,
Sie schwand dahin, die eben mich entzückte.

So wars auch sonst! Was warm ich mochte lieben,
Sah ich von rauher Hand der Zeit zerrieben,
Vor meinem Blick zerfallen und zerstieben.

Und sank es hin, daß es zu Staub verwittre,
Nur eine Träne weint’ ich, eine bittre,
Daß ihm zu Dank in meinem Aug sie zittre!
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