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Trost der Poesie
#1
Du warst mir Trost in manchen trüben Stunden;
Wenn düstre Wolken meinen Sinn umzogen,
Warst du mit deiner Gunst mir zugewogen,
Und legtest deine Hand auf meine Wunden.

Von dir berührt, konnt’ leichter ich gesunden,
Und wenn vom Quell, der schäumt in vollen Wogen,
Nur Tröpflein Staubs an mir vorüberflogen,
Hab’ ich dein Rauschen kühlend schon empfunden.

Verzeih dem Armen, dem nicht Funken sprühen,
Daß er es wagt, dich lauten munds zu preisen,
Und in Sonetten selbst für dich zu glühen.

Schon durften dir die zartesten der Weisen,
Die Lilien gleich in deinem Garten blühen,
Und nur ein Blättlein mag mein Lied dir heißen.
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