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Was ich mir Lobe
#1
I.

Ich lobe mir den goldeshellen Wein,
Wenn wächst er an dem rebengrünen Rhein;
Ich lobe mir den reichgefüllten Schrein,
Wenn sind die feinen, weichen Linnen drein;

Ich lobe mir den hellen Edelstein,
Wenn faßt er sich in Gold und Perlen ein;
Ich lobe mir den hellen Mondenschein,
Wenn schimmert er durchs Fenster mir herein;

Ich lobe mir ein zartes Fingerlein,
Wenn es von Trug und Unrecht ganz ist rein;
Ich lobe mir, was hier und dort ist mein,
Wenn darf es mir mit Recht zu eigen sein.

Doch mehr, als dies, lob’ ich dein Ja und Nein,
Weil immer legst du mir dein Herz hinein.
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#2
II.

Ihr preiset hoch des Südens Zauberland,
Hesperiens goldne, wunderhelle Sonnen,
Den blauen Himmel, der zu süßen Wonnen
Umspannet euch mit seinem weiten Band.

Ihr rühmt des Meeres goldesreichen Sand,
Die Wogen, die zu Wirbeln sich gesponnen,
Und blitzend sind vor eurem Blick zerronnen,
Den grünumschloßnen, stillumhegten Strand.

So laßt mich jetzt mein trautes Eiland loben,
Wo stolz herab der Alpen Gipfel sehen,
Die lindgehauchten, weichen Lüfte wehen.

So sei von mir mit lautem Mund erhoben
Des Morgens Duft, des Bächleins Silberwelle,
Der blumge Rand, der spiegelt drin sich helle.
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