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Frei
#1
Frei sei das Wort, nicht soll die Furcht es binden,
Das Recht, die Wahrheit offen zu bezeugen,
Denn so dafür der Mund wollt’ zaghaft schweigen,
Wo wäre dann noch Mannesmuth zu finden?

Frei sei der Sinn, stolz soll er sich entwinden
Jedweder Knechtschaft, keiner Macht sich beugen,
Daß sclavensinnig wär’ er ihr zu eigen,
Zu jeder That mit ihr sich zu verbinden

Frei sei der Blick, weithin sich umzuschauen,
Zu forschen prüfend hin nach allen Seiten,
Der Dinge Lauf, die Zeit sich recht zu deuten.

Wer frei das Wort, den Sinn kann frei sich halten,
Sich frei den Blick, wird, was sich auch gestalten
Mag hier und dort, sein Werk in Ehren bauen.
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