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Hunger
#1
Die Regen liegen im Getreide, schmatzend.
Tags, nachts zerschlägt der Himmel wie Eidotter.
Der schwarze Sturm schlüpft aus, wie eine Otter,
Das goldne Turmkreuz aus den Wolken kratzend.

Der Hunger spreizt wie eine Vogelscheuche
Die Arme breit aus einem Weizensumpf
Und stelzt ins Dorf, mit dem klappernden Rumpf
Die Schlange lockend aus dem Fluß - die Seuche.

Der Bauer Czeska mit den andern Schalken
Scharren voll Scham erst in der Dämmerung
Die Nachgeburt der Rinder aus dem Dung.

Die Kinder lesen Spinnen von den Balken.
Man stirbt. Man legt die Leichen grün und jung
Wie Heringe in Kalk, wo sie zerwalken.
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