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Die Poesie
#1
Der Abend schwieg, die Nachtigallen sangen;
Ich saß gelehnt an einer Blütenlinde
Und sah hinab auf duft’ge Wiesengründe,
Vom Licht des Mondes zauberhaft umfangen.

Und neben mir ein Kreuz mit Laubgewinde,
Und nirgendher ein Zagen oder Bangen;
Nur süße Ruh mit süßerem Verlangen
Umschwebte Flur und Dorf und dunkle Schlünde.

Und wie ich saß, da fühlt’ ich sel’ges Nahen,
Als wollt’ es mich mit Mutterlieb’ umfahen,
Und vor mir stand ein Weib, schön, hold, erhaben.

„Bleib unbethört! halt fest an meinem Bilde!
„Bin Weib, nicht Mann! bin züchtig, zart und milde;
„So ehre mich, so spend’ ich Himmelsgaben!“
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