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Ende Mai
#1
Der Mai ist hin! Wer nicht gepflanzt, gesäet,
Sich nicht gemühet um den Schooß der Erde,
Daß sie empfänglich für den Himmel werde,
Wird sehn und staunen, wann der andre mähet.

Der Mai ist hin! Und wo ein Baum da stehet,
Den Blütenschwall gleich Winterschnee beschwerte:
Dem bleibe fern, was seinen Schatz gefährde,
Dann schmückt ihn Frucht, wann öder Herbstwind wehet.

So steht der Mensch am Ausgang seiner Jugend,
Und schaut umher; und sieht er seine Saaten,
Wie steht er arm, verlassen, unberathen!

Doch wie beglückt, wenn sich aus edlen Blüten,
Die in dem Herzen reich und voll erglühten,
Nun Frucht gestaltet: Weisheit, Lieb’ und Tugend!
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