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Sonnenschein im Winter
#1
Dem Freunde statt eines Besuches

Schön war der Himmel; frühlingsheller Schimmer
Lag durch die Luft, nach kalten Nebeltagen,
Nach durchgefrorner Nacht; und ohne Zagen
Wollt’ ich zu dir, bis spät zum Sterngeflimmer.

Doch als ich kaum den Fuß ans Thor getragen,
Ward weich der Boden, wurde schlimm und schlimmer,
Ausgleitend, klebrig, bodenloser immer;
Und – rasch gekehrt! Es war nicht mehr zu wagen.

Nimm denn statt meiner hier geschriebne Kunde,
Nimm den Gedanken auch, der mich gehoben,
Weil die Natur ja stets trägt Geist im Grunde:

„Wenn leuchtend dir die Gnade strahlt von oben,
„Sei nicht zu sicher für der Füße Pfade!
„Nur jenseits ist der volle Lenz der Gnade.“
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