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Abendandacht
#1
Es fließt in Strömen über mich hernieder,
Wann aus dem Dunkel abendlicher Gassen,
Hier wild belebt, dort öde schon verlassen,
Ich meinen Geist im Tempel finde wieder;

Wann mit dem Klang der andachtsvollen Lieder
Belebter Kerzen Strahlen mich umfassen,
Und alles dort, als könnte niemand hassen,
In Frieden kniet, wie Schwestern und wie Brüder.

Ich steh' und schau', und horch' und seufze leise;
Und wie der Orgel mild bewegtes Rauschen
Sich hebt und senket mit des Liedes Weise:

So wallt mein Herz, von Wellen sanft gehoben,
Die sich ergießen immerfort von oben;
Und bald beginnt es nur sich selbst zu lauschen.
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