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Schmerzen
#1
Wer nie die Schmerzen still in sich verschlossen,
Der Seele Schmerzen, die in langen Nächten
Das matte Herz mit Dornen tief umflechten,
Nachdem der Tag in banger Hast verflossen;

Wer Thränen nie wie Blutschweiß hat vergossen
In Einsamkeit, feindselig allem Schlechten,
Und doch geknickt im Frischen, Graden, Rechten,
Daß Disteln ihm auf allen Wegen sprossen:

Der kennet nicht des Lebens Gang und Stufen,
Und nicht des Herzens ungemess'ne Schlünde,
Und nicht des Himmels still allmächt'ges Walten;

Und nicht des Irrthums wechselnde Gestalten,
Des Geistes Ohnmacht nicht und düstre Binde,
Nicht deine Kraft, o Gnade, nicht dein Rufen!
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