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Zur Feier des Dogma's von der unbefleckten Empfängniß Mariä
#1
(definirt zu Rom durch Papst Pius IX. am 8. December 1854.)


I.

Nach Rom die Augen! dort ist Wonnebeben,
Das sich ergießt vom Haupt durch alle Glieder;
Mein Herz erzittert, und mein Geist kniet nieder,
Da die Gedanken fort nach Rom hinschweben.

Da steht ein Fürst, von Fürsten reich umgeben,
ein Fischer ist's, und Fischer sind die Brüder;
Des Himmels Vollmacht stralt auf allen wieder,
Kein Fürst der Erde kann so hoch erheben.

Sie stehn vor Gott. Ihr Herz fühlt Geistes Wehen,
Den Hauch des Geistes, der das Weltall füllet,
Daß Wunderschauer durch die Seele schwillet.

Und Alles lauscht! denn ist das Wort geschehen,
So füllt's den Erdkreis; leuchtend steht enthüllet
Der Satz des Glaubens, fest auf Roma's Höhen.
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#2
II.

Der Himmel jauchzt! die Engel bilden Chöre
Und reihen sich zu festlich hohen Zügen,
Der Seraph schwebt in neuer Wonne Flügen,
Und Freudenruf durchdringt des Himmels Heere.

Vom Thron des Lamms, der Wahrheit Sonnenmeere,
Geht aus ein Stral, als ob ihn Geister trügen,
Die vor ihm her des Zweifels macht zerschlügen,
Und senkt sich nieder zu der Erde Sphäre.

Und in dem Stral erscheint die Fleckenlose,
Die Königin, die weiße Gottesrose,
Die Schöpferwonne vor der Schöpfung Loose.

Da rauschen laut der Himmelsschaaren Lieder,
Und von der Erde hallt es betend wieder:
"O Unbefleckte, sieh auf uns hernieder!"
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#3
III.


O Königin, o Jungfrau, Mutter, Reine!
Zu diesem Fest, was bring' ich dir für Grüße?
Da du nun ganz, o Wunderbare, Süße!
Der Welt dich zeigst im fleckenlosen Scheine.

Mir ist's, als ob aus deinem Hochzeitsschreine
Sich vor der Welt dein Brautkleid nun erschließe,
Daraus ein Meer der Gnaden sich ergieße,
Wie Sonnenglanz, o Auserwählte, Eine!

Was soll ich flehn in solcher Zeit der Gnade?
Mein Herz wird weit am weiten Meersgestade -
O Königin, beschleun'ge Gottes Waltung!

Sieh, Mutter, sieh dein Ebenbild auf Erden,
Die heil'ge Braut, die Kirche! laß sie werden
Ganz rein, ganz frei von Irrthum und von Spaltung!
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