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Burckhardt, Jacob: An Claude Lorrain
#1
Jacob Burckhardt
1818 – 1897


An Claude Lorrain

Geweihter Geist, den die Natur erkohren,
Als Hohepriester ihr mit reinen Händen
Des Abendopfers Weihrauchduft zu spenden,
Wann schon die Sonne naht des Westens Toren –

Vielleicht hast du im Leben viel verloren,
Bis du, entrinnend vor des Schicksals Bränden,
Dein Bündnis schlossest an des Waldes Enden
Mit den Dryaden und den süßen Horen.

Drum will ein tiefes Sehnen uns beschleichen
Nach Glück und Ruh, wann du den Blick geleitest
Vorbei den hohen immergrünen Eichen,

Zu schattigen Hainen dann die Landschaft weitest,
Paläst’ und Tempel baust, und jenen weichen
Nachmittagsduft auf ferne Meere breitest.


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