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Oelckers, Theodor: Altes und neues Jahr
#1
Altes und neues Jahr

Es geht ein müder greiser Mann zu Grabe,
Schwer ist sein Haupt und weißgebleicht sein Haar.
Und sterbend ruft er noch sein Kindlein dar
Und giebt ihm weise Lehren, Reich und Habe.

Froh spielt auf Vaters Gruft alsbald der Knabe:
„Gut, daß der alte Düstre starb, daß klar
Der Himmel nun und daß als junges Jahr
Mit Blüthen ich die schöne Welt begabe!“

Wie überklug dünkt sich der Kleine nun!
Und. kühn und fröhlich wallend seine Bahnen,
Denkt er des Alten nicht bei seinem Thun –

Er kann es ja im Jugenddrang nicht ahnen,
Wie er auch sterbend wird am Ziele ruhn
Und ach! umsonst die Jugend selber mahnen!
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