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Castelli, Ignaz Vincenz: Sonett
#1
Ignaz Vincenz Castelli
1781 – 1862


Sonett

Doch ein Sonett, das hat nur vierzehn Zeilen,
Und braucht wohl auch nicht tiefen Sinn zu kunden.
Sieh’ da, drei Verse sind schon überwunden.
Die andern werden sich wohl auch beeilen.

O du! von der – durch die ich hab’ empfunden
Den Schmerz von Amors giftgeschwollnen Pfeilen,
Die du die Wunde schlugst, komm sie zu heilen.
Es wird geschehn, sobald ich dich hab’ funden.

Wo bist du? wo, wo, wo? du theure Seele!
Ihr Lüfte blast mir zu, die ich erwähle,
Ihr Sterne zeigt wohin den Schritt ich wende.

Ich soll, ich will, ich muß sie sehn die Theure
Und sollt’ ich wagen selbst das Ungeheure,
Und sollt’! – ha! das Sonett ist schon zu Ende.
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