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Entkräftet lag ich mit erschlafften Sehnen,
#1
Entkräftet lag ich mit erschlafften Sehnen,
Als ich zuerst, genesend, mich besann;
Sie saß auf meinem Bett und sah mich an,
Ihr liebevolles Auge schwamm in Tränen.

Da fühlt ich meine welke Brust sich dehnen
Und neues Leben meinem Herzen nahn;
Es trieb mich, die Geliebte zu umfahn
Ein heimlich schnell erwachtes, süßes Sehnen.

Doch wie ich meine Hände sah sich recken
Nach ihr, so hager, bleich, gerippenhaft,
Da überfiel mich Schwindelnden ein Schrecken.

Ich trieb sie fort aufschreiend: „Gott behüte!
Der Tod! der Tod! entfleuch! der Unhold rafft
Die reife Frucht nicht, nein, die frische Blüthe!“
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