Wilhelmine von Chezy
1783 – 1856
Sonett auf Napoleon den Großen
Begeistre mich zu herrlichem Gesange,
Du Siegesheld, von Glorie ganz umgeben!
Es klopft mein Herz ein ungewohntes Leben,
Sich auszusprechen strebt’s mit kühnem Drange!
Doch beb ich noch vor deiner Größe bange,
Wie kann mein Geist mit solchem Schwung sich heben?
Ich, der Vergessenheit dahin gegeben,
Unsterblich du, in Taten und Gesange!
Dir unbekannt ist meiner Ehrfurcht Neigen,
Und ob mein Lied den hohen Namen nennet,
Doch wird mein Preis durch deinen Glanz verdunkelt!
So singt die Nachtigall in Blütenzweigen.
Den Strahl, der sie beseelt und sie nicht kennet,
Die Sonne, die durch alle Himmel funkelt.
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1783 – 1856
Sonett auf Napoleon den Großen
Begeistre mich zu herrlichem Gesange,
Du Siegesheld, von Glorie ganz umgeben!
Es klopft mein Herz ein ungewohntes Leben,
Sich auszusprechen strebt’s mit kühnem Drange!
Doch beb ich noch vor deiner Größe bange,
Wie kann mein Geist mit solchem Schwung sich heben?
Ich, der Vergessenheit dahin gegeben,
Unsterblich du, in Taten und Gesange!
Dir unbekannt ist meiner Ehrfurcht Neigen,
Und ob mein Lied den hohen Namen nennet,
Doch wird mein Preis durch deinen Glanz verdunkelt!
So singt die Nachtigall in Blütenzweigen.
Den Strahl, der sie beseelt und sie nicht kennet,
Die Sonne, die durch alle Himmel funkelt.
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