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Conrad, Apollonia: Vergangenheit
#1
Apollonia Conrad
um 1800


Vergangenheit

Ich sah die Zeit, von Morgenroth umzogen,
In frischer Blumen Schmuck vorüberschweben.
Der Hoffnung Freuden kam sie mir zu geben,
Sanft lächelnd mit der Iris Strahlenbogen.

Der Liebe Zeit, sie ist dahin, verflogen.
Verhauchet hat ihr Lenz das Blumenleben.
Ihr Lebewohl hört’ ich mit stillem Beben.
Sturm nahte meines Lebens bangen Wogen.

Wie hab’ ich anders da die Zeit geschaut!
Sie bot nur Schmerz. Tief seufzt’ ich auf in Klagen.
Mein Leid zu groß, wie möcht’ ich es ertragen?

Doch war mir selbst die Tröstung anvertraut:
Ein reines Herz verzaget nie in Trauer.
Erinn’rung schenkt entfloh’nen Dauer!


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