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Ira
#1
Ich bin nicht hier, um ängstlich fortzurennen!
Ich kann und mag das Unrecht nicht ertragen!
Es ist mir gleich, was Fromme dazu sagen,
ich will mich nicht mehr Friedensfreundin nennen!

Verstand verstummt, und die Gefühle brennen.
Verdammte Meute – euch will ich erschlagen!
Ihr habt mich schikaniert mit tausend Plagen -
nun sollt ihr hängen! Lernt ihr mich nur kennen!

Ihr fresst das Land, vernichtet seine Leute!
Ich aber weiß das endlich zu verhindern -
ich schlag euch tot samt Kind und Kindeskindern.

Gerechter Zorn ist Volkes Gottesstimme!
In blinder Wut, in ungestilltem Grimme
bin ich kein Selbst, bin Teil der wilden Meute.
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#2
Hallo Sonettista,

Eine schöne Reihe scheint das zu werden.
Und statt zu moralisieren in die jeweilige Rolle zu schlüpfen eine überzeugende Alternative.

Nicht so überzeugt bin ih von den Versen 5 "Verstand verstummt"
und 14 "bin Teil der wilden Meute"

Diese Aussagen scheinen mir nicht des Selbstbildes eines Rasend-Wütenden zu entstammen, bestenfalls eines reuigen Sünders nach seinem Wutanfall.

LG ZaunköniG
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#3
Mir ist es auch nach längerem Nachdenken durchaus plausibel, daß jemand wider besseres Wissen und selbst entgegen einer tiefsitzenden Überzeugung ausrastet.

Ich hoffe übrigens sehr, diese Reihe wirklich noch zu vollenden. Dachte gar nicht, daß es so viel Freude macht, sich mit Todsünden zu beschäftigen!
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#4
Hallo Sonettista,

Zitat:Mir ist es auch nach längerem Nachdenken durchaus plausibel, daß jemand wider besseres Wissen und selbst entgegen einer tiefsitzenden Überzeugung ausrastet.

Durchaus, doch meine ich daß diese "tiefsitzende Überzeugung" für den Moment nicht präsent ist. Mit Rechtfertigungen ist man immer schnell bei der Hand, ja natürlich ist der eigene Zorn gerade gerecht wenn er hochkocht, auch wenn man vielleicht schon im nächsten Moment wieder über sich erschrickt, aber eben im nächten Moment, nicht im selben. Ich störe mich nur an der Gleichzeitigkeit von ausgelebter Wut und Reflektion.
Oder dies Erschrecken über sich selbst muß am Schluß noch pointiert werden. Das widerspräche allerdings etwas dem Charakter der Reihe, wo du die Todsünden bisher unvermischt geschildert hast.

LG ZaunköniG
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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