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Theodor Däubler: Verloren
#1
Verloren

Ach, ich habe dich auf einem Stern verloren.
Seiderauschend zogst du einst an mir vorbei,
Und ich war und wußte bloß den wehen schrei:
Wo wirst du für mich und ich in dir geboren?
 
Lebst du, Meine, unter schwerverschloßnen Toren?
Mütter trennten, brachen uns vielleicht entzwei.
Kennst du deiner Schwermut blasse Ahnenreih?
Was du wurdest, hat sich wider mich verschworen.
 
Ach, du hast dich selber von dir losgeschaffen.
Trägst du mich gewiß in guten Abendarmen?
Sollt ich mich aus einem Abschied selbst erraffen?
 
Meine Ferne, kann ich ganz zu mir verarmen?
Sah ich dich? ach, dieses war ein Kaumerinnern,
Zufall, Wirrnis bei den klaren Mittagsspinnern.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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