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Diefenbach, Lorenz: Was frommt des einen Lebens schmale Bahn?
#1
Lorenz Diefenbach                
1806 – 1883           

                            
Was frommt des einen Lebens schmale Bahn?
Was frommt es mir, auf einem Strom zu schiffen,
Der, kaum entflohn des engen Ufers Riffen,
Mich untertaucht im ew’gen Ozean?

Es drängt sich eine Welt zu meinem Kahn,
Ich muß nicht angeln erst mit List und Kniffen,
Sie fleht und sehnet sich, von mir ergriffen,
Mein Eigentum zu sein, mir untertan!

Ich darf sie nicht erfassen! Ihre Wucht,
Sie zöge schnell den schwachen Kahn hinab.
Zum ruhigen Genuß winkt keine Bucht,

Zur toten Ruhe nur das Wogengrab.
So schiff ich in tantalischem Entsagen,
Zu schwach, des Lebens reichtum zu ertragen.





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Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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