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Drollinger, Carl Friedrich: An den Herrn Pfarrer Spreng
#1
Carl Friedrich Drollinger         
1689 – 1742 



An den Herrn Pfarrer Spreng
über dessen im Jahr 1724. zu Basel gehaltene Rede

Von Verbesserung der deutschen Sprache in der Schweitz
 
Ich sah Helvetien in Gram und Unmuht sinken,
Als durch sein weites Land, zum Vorwurf unsrer Zeit,
Fast keinem Dichter mehr ein deutsches Lied gedeiht.
Wie, sprach Es, wollt ihr nie aus eignen Quellen trinken?
 
Soll nur Athen und Rom euch eure Lieder schmincken?
Wird doch ein deutscher Mund verhöhnet und entweiht,
Dem ein besiegtes Volk die waichen Worte leiht,
Und dessen Schätze stets in fremdem Schmucke blinken.
 
Es kam Ihm dieser Schimpf ganz unerträglich vor.
Wie aber schaute nicht Helvetien empor,
Als seines Sprengen Kiel zu seiner Hülf erschienen!
 
Es rief: O werter Sohn! der seine Sprache krönt,
Weil noch ein Heldenlied um meine Berge töhnt,
Soll dein Gedächtniß auch in stetem Ruhme grünen.


.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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