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Drollinger, Carl Friedrich: Auf einen verstiegenen Poeten
#1
Carl Friedrich Drollinger         
1689 – 1742 


Auf einen verstiegenen Poeten


Welch flammenschwangrer Schall der lärmenden Trompeten,
Welch grasses Angstgestöhn benebelt mein Gehör!
Der Trommel schwarzer Klang entbrennt je mehr und mehr,
Und macht den bangen Wall von blasser Furcht erröthen.
 
Der Stücke Donner brüllt, gleich düstern Blutcometen;
Die Häuser sind entseelt, die Tempel Athem-leer.
Es wimmelt überall der Leichen reges Heer,
Und führt ein Klaggeschey von Jammer, Mord und Tödten.
 
Ich schau die arme Stadt, wie sie von Thränen glüht;
Wie ihr zerstücktes Volk vor ihrem Würger flieht,
Und eine Wüsteney die öde Gegend drücket.
 
Verirrter Dichter, halt mit dem betrübten Spiel!
Der ungeheüre Sturm, der deine Stadt befiel,
Hat auch dein blödes Haupt getroffen und verrücket.




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Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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