Ernst Freiherr von Feuchtersleben
1806 - 1849
Liebe
Sonette müssen, seit Petrarka sang,
Vom holden Mithrasdienst die Liebe klingen;
Und könnte Jeder wie Petrarka singen,
Nie endete der wonnevollste Klang.
Allein, wie manches Herz, im schönen Drang,
Regt, ach! vergebens allzuzarte Schwingen;
Darf auch das Wort in jene Räume dringen,
In die ein liebendes Gemüth sich schwang?
So weih’ ich denn, statt vieler, dies Gedicht
Mit frommer Scheu den Liebenden im Stillen,
Daß sich die laute Welt an sie erinn’re;
Und doch, ich irre! Sie bedürfen’s nicht,
Und ich vermag’s nicht bei dem reinsten Willen,
Denn nie zum Äußern wird das wahrhaft Inn’re.
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1806 - 1849
Liebe
Sonette müssen, seit Petrarka sang,
Vom holden Mithrasdienst die Liebe klingen;
Und könnte Jeder wie Petrarka singen,
Nie endete der wonnevollste Klang.
Allein, wie manches Herz, im schönen Drang,
Regt, ach! vergebens allzuzarte Schwingen;
Darf auch das Wort in jene Räume dringen,
In die ein liebendes Gemüth sich schwang?
So weih’ ich denn, statt vieler, dies Gedicht
Mit frommer Scheu den Liebenden im Stillen,
Daß sich die laute Welt an sie erinn’re;
Und doch, ich irre! Sie bedürfen’s nicht,
Und ich vermag’s nicht bei dem reinsten Willen,
Denn nie zum Äußern wird das wahrhaft Inn’re.
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Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.