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Auf Christus Wunder-Geburt (3)
#1
Auf Christus Wunder-Geburt

SEht der Wunder Reichs-Versamlung / in der Christgeburt hier an!
der so mit der Erden-Kugel / wie mit einen Apfel / spielt /
wird im Schoß der keuschen Mutter ein geraume Zeit verhüllt.
In das Glas des schwachen Leibes wird der Gottheit Meer gethan.

Auf daß wir das Leben hätten / wandlet er die Todten-Bahn.
Das uns Vberfluß ergetzet' / er hier lauter Mangel fühlt.
Kurz! diß Wunder-Wunder alles hier auf unser Heil nur zielt.
Dieses GOttes-Werk kan heissen aller Gnaden offner Plan.

Die Herzschönste Eden-Blume / blüht in Winters-ungeheur.
In dem grösten Schnee und Kälte / kommt das heissest Liebes-Feur:
daß es unsre kalte Herzen Lieb-und Andacht-hitzig macht.

Davids-Zweig / hat nun zugleiche / Laub und Blüh' und Frucht gebracht.
Daß der Mensch das Leben hätte / wurd' ein Mensch der Lebens-Fürst.
Seht / wie sehr den Gnaden-Brunnen hat nach unsern Heil gedürst!


Auf desselben mensch-werdige Wundertat

DIe Süßheit selbst an Brüsten seuget.
Die Weißheit wird ein kleines Kind.
Die Allmacht man mit Windeln bindt.
GOtt hier sein Herz leibhafftig zeiget /

ja solches gar zu uns herneiget.
das Himmelreich im Stall sich findt.
hie dient das Engel-Hofgesind.
diß alles uns zu Trost erzweiget.

Die Keuschheit einen Sohn gebahr /
der doch schon vor den Sternen war.
was Er nicht war / das ist er worden:

und was Er war / das blieb er noch:
daß Er in diesem neuen Orden /
von uns wegnähm das Sünden Joch


Auf eben selbige

DEr selbselbste Lebens-Safft / wird mit Milch getränket.
Der die weite Welt besiegt /
in der ängen Krippen ligt.
Wunder! aller Himmel HErr sich der Erden schenket.

Der selbst ist das Höchste Gut / sich ins Elend senket.
Die Bewegung wird gewiegt:
von der selbst der Himmel kriegt
seines Lauffes Ordnung-Pflicht / und nach ihr sich lenket.

Hirten! lasst den Himmel stehn /
und uns in den Stall hingehn!
kam' euch jemals auch zu Ohren

solch ein sonder-Wunderwerk /
daß die Schwachheit hat die Stärk'
und ein Stern die Sonn gebohren?



.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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