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Oberdieck, Wilhelm: Ernst Schulze’s Grab
#1
Ernst Schulze’s Grab

Da ich durchwallt in diesen Wintertagen
Des Friedhofs schneebedeckte Gräberhallen,
Wie hat es mich erfreut, daß ich vor allen
Die deine sah ein blühend Röslein tragen.

Braucht es der Antwort, wenn wir zweifelnd fragen,
Ob mit des Liedes letztem Wiederschallen
Die Geister auch, ein Spiel der Lust, verhallen,
Braucht es der Wunder mehr, als dies, zu sagen?

So ist die Rose, die im Schnee sich hält,
Mir deines Lebens ein verbürgtes Siegel,
Das ewig währt, ob auch die Hülle fällt.

Es sprengt das Lied der dunklen Pforte Riegel,
Uns Botschaft bringend aus verborg’ner Welt,
Und blüht als Rose auf des Grabes Hügel.
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