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Das größte Wunder
#1
Das größte Wunder
(nach Luis de Gongoria)



Ans Kreuz gestreckt, gedehnet die Gebeine,
Den Dorn um's Haupt, den Pflock in Füß' und Händen,
Für unser Leben deinen Tod verpfänden:
War große Heldenthat wohl, wenn je eine!

Doch mehr noch war's, in schlecht gedeckter Scheune
Als Säugling dich auf hartem Lager wenden,
Daß uns, von wo du kamest Heil zu spenden,
Der Himmel durch das offne Dach erscheine.

Nicht darum zwar acht' ich dieß Wunder höher,
Weil du mit zartem Leib dem rauhen Winde,
Der Kält und Blöße muthig Trotz geboten;

(Denn mehr als Frost ist Blutschweiß, und thut weherSmile
Nur darum, weil die Kluft von Gott zum Kinde
Unendlich größer, denn von da zum Todten!


.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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