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Ein Dichter denkt im Kriegsweh:
#1
Ein Dichter denkt im Kriegsweh:

Wie mir vor diesem Markt von Mördern graut!
Jetzt ist jede Mühle auf einem Mord gebaut,
jeder Weizen wächst aus Wunden, jede Rose blüht auf einem Grab,
ein Splitter vom Marterkreuz steckt in jedem Thyrsosstab.

An meiner Hand bleibt Blut, wem immer ich sie reichen mag,
die Nacht ist voller Sterben und voller Tränen der Tag,
jede Lust wird ein Laster, jedes Lachen erwürgt einen Wald von Leid,
jeder Trost ist zertrümmert und trübe von Bitterkeit.

Bei Astern und bei Trauben sind mit Schwertern
Gegürtete und strecken ihre Hände
an allen Tafeln aus und tragen auf der Stirn das Mördermal.

O war ich der in fernen Göttergärten
Bewirtete, der dort Vergessen fände
und ein umblühtes Haus und dies: Ewig entrückt sein aller Menschenqual!
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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