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Nähe des Gerichts
#1
Nähe des Gerichts

Ich weiß, wie nah der Tag ist, der mich richtet,
und welches letzte Urteil meiner harrt;
was jetzt mein Stolz sich lügenhaft noch dichtet,
ist dann an meines Kreuzes Fuß verscharrt.

Mit Bangen werf ich jeden Morgen wieder
mich hin, ob er in seinem Netz mich fängt,
mit Bangen sink' ich in die Nächte nieder,
was wohl ihr Dunkel über mich verhängt.

Und jeder Schritt von jedem meiner Tage
fühlt sich dem Schrecklichen entgegengehn:
Ich weiß, wie ich mich selbst zu Grabe trage.

Und dieser Unentrinnbarkeiten Bann
läßt jeder Lust mich noch beiseite stehn,
weil sie das Gift des Urteils bergen kann.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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