20.12.2023, 02:32
Rudolf Hirsch
1816 - 1872
Dem Feinde
Wirft dich dein Feind ergrimmt mit einem Steine,
Um eine Herzenswunde dir zu schlagen,
Dann mußt du seine Wut geduldig tragen,
Und gegen ihn drum hege selber keine!
Heb’ auf den Stein, verwahr’ ihn wohl im Schreine,
Vielleicht bereut er schon in wenig Tagen,
Fühlt seine Schuld recht tief im Herzen nagen;
wenn nicht, so bleibe du der Edle, Reine! –
Doch will er sich ein Häuschen einst erbauen,
Und sucht nach Steinen rings in Thal und Auen,
Leg’ den verwahrten auf den Platz ihm hin.
Die Liebesrache wird er tiefer fühlen,
Als hättest du, den ersten Zorn zu kühlen,
den stein geschleudert früher gegen ihn.
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1816 - 1872
Dem Feinde
Wirft dich dein Feind ergrimmt mit einem Steine,
Um eine Herzenswunde dir zu schlagen,
Dann mußt du seine Wut geduldig tragen,
Und gegen ihn drum hege selber keine!
Heb’ auf den Stein, verwahr’ ihn wohl im Schreine,
Vielleicht bereut er schon in wenig Tagen,
Fühlt seine Schuld recht tief im Herzen nagen;
wenn nicht, so bleibe du der Edle, Reine! –
Doch will er sich ein Häuschen einst erbauen,
Und sucht nach Steinen rings in Thal und Auen,
Leg’ den verwahrten auf den Platz ihm hin.
Die Liebesrache wird er tiefer fühlen,
Als hättest du, den ersten Zorn zu kühlen,
den stein geschleudert früher gegen ihn.
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Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.