Themabewertung:
  • 0 Bewertung(en) - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Broch, Hermann: Des Schiffes breiter Kiel, des stummen Schiffes
#1
Des Schiffes breiter Kiel, des stummen Schiffes, welches niemals landet,
gräbt schwere Furche in die Nebelwellen,
die flach und küstenlos unendlich fern zerschellen,
oh Meer des Schlafs, das uns im Nichts umbrandet!

Oh Traum voll blinder Fracht, Träume der nackten Quellen,
oh Traum, der nach dem Du auf jenem Schiffe fahndet,
oh Wünsche! Furchtbare! – furchtbarer noch geahndet
durch das Gesetz, an dem sie küstenlos und stumm zerschellen:

Kein Traum hat je des andern Traum getroffen,
einsam die Nacht, und ist sie auch gefalten
von deines Atems Tiefe, ausatmend unser Hoffen,

das wir derernst verklärt zu höheren Gestalten
uns nähern werden, auf der licht-erhöhten
Stufe der Gnade, uns nähern werden, ohne uns zu töten.
Zitieren


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste
Forenfarbe auswählen: