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Dichtung
#1
Dichtung


Es giebt nichts tiefer Sinniges auf Erden,
Als Dichtung, die das Herz bewegt, erzeuget.
Man fühlet sie im Menschenbusen werden,
Und zu dem Ohr sie des Olympiers steiget.

Sie weilet bei dem Hirten stiller Heerden,
Sie theilt des Kriegers Fahrniß und Beschwerden,
Sie mild zu jedem Menschenloos sich neiget,
Und in der Brust nur des Verworfnen schweiget.

Sie fließt aus dunkler, unerspähter Quelle,
Und hebt sich zu des Äthers lichter Helle.
Man ahndet, daß sie Irdischem entstammet,

Und faßt nicht, wie sie her vom Himmel flammet,
Da sie so menschlich um die Brust sich schmieget,
Wie Mutterlied, das ein den Säugling wieget.


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Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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