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Satz und Gegensatz (2)
#1
Satz

Mein Dasein ist verwebt im Firmamente;
Denn wie im reinen Aetherelemente
Sich die Gestirne Nacht und Tag bewegen,
Und nie der Erdenschwäche Ruhe pflegen,

So ihrem Auf- und Untergang entgegen
Sich ewig meine stillen Schritte regen.
Wer einen einzgen Tag mir Ruhe gönnte,
Vom Gehn und Stehen, mich vom Leben trennte.

Daß macht daß die, der ich mit Leib und Seele
Seit Jahresrollen bin anheim gefallen,
Nach der ich Schritte und Minuten zähle,

In ihrem heimatfremden Pilgerwallen
Betrachtend nur dem Hohen angehöret,
Das nichts im ewig gleichen Gange störet.


Gegensatz

Wir uns nur aus für Erdgeschöpfe geben,
Uns Land und Ackerscholle an sich binden,
Und wenn die Augen wir zum Himmel heben,
Dort oben wir nur fremde Oede finden.

Wir theilen treu des Fruchtfelds Wechselleben,
Wie wandelnd es die Monde uns verkünden,
Und unsrer starkgeregten Arme Streben
Läßt keine Jahrszeit ungenutzt entschwinden.

Dann wann der Tod die starren Glieder strecket,
Die Erde wieder freundlich sie bedecket,
Und aus dem Schoß die goldnen Halme schießet,

Der uns mit Grabesruhe still umschließet,
Und über neu erwachsene Geschlechte
Das Leben übt die angebornen Rechte.


.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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