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Die Stummheit
#1
Die Stummheit

Als ich zuerst von Stummheit ward befangen,
Erbleichten schreckergriffen meine Wangen,
Und heißer Thränenstrom sie bang bethaute
Vor Sehnsucht nach dem süßen Menschenlaute.

Jetzt, da mir längst nicht meine Worte klangen,
Ist ausgestorben in mir das Verlangen,
Und eine innre Welt ich still mir baute
Aus dem, was sonst den Lippen ich vertraute.

Euch, die ihr auch mit hochgewölbten Zweigen
Dasteht, wie mir, in nie gelöstem Schweigen,
Den innren Drang die Rinde rauh verschließet;

Verwandte Wesen in des waldes Räumen
Mir suchend, red’ ich stumm so zu den Bäumen,
Wenn sie mein Fuß, vorübereilend, grüßet.


.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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