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Das Schweigen
#1
Das Schweigen

In Kloster lebt’ ich viele lange Jahre,
Wo nie den Lippen durft’ ein Wort entfliehen,
In sich man Schmerz und Freude mußte ziehen,
Daß man dem Ohre läßtgen Laut erspare.

Da bleichten mir der Scheitel Silberhaare,
Doch tiefes Denken, reifer Sinn gediehen;
Darum in heitrer Lust und Tages-Mühen
Ich tiefes Schweigen gern auch jetzt bewahre.

Die Sterne ja gehn ihre goldnen Bahnen
Auch schweigend in des Aethers stillen Wegen,
Und uns das Innerste der Brust doch regen,

Weil sie an überirdisch Licht uns mahnen.
Im tiefsten Senken, wie im höchsten Schwunge
Des Geist’s, fühlt fremd dem Busen sich die Zunge.


.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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