Themabewertung:
  • 0 Bewertung(en) - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Die Säule
#1
Die Säule

Wie schlank die Säule in die Lüfte rage,
Sie fordert, daß sie höhres Kunstwerk kröne,
Vermählend freundlich sich mit ihrer Schöne,
Und ist zufrieden, daß die dienend trage.

Im Saal, bestimmt zu festlichem Gelage,
Schmückt, daß durch Anmuth Knechtschaft sie versöhne,
Und nicht ihr Haupt unwillig dienstbar fröne,
Sie es, wie Blütenkelch an sonn’gem Tage.

Und wenn nun sanken des Pallastes Mauern,
Sie, von Gebüsch umranket, einsam stehet,
Wo Dach einst lieblich schützte, Sturm nun wehet,

Sieht man, des Schmucks beraubt, sie einsam trauern.
So führt, von Mann und Kindern sonst umgeben,
Verwaistes Weib in Gram versunknes Leben.


.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
Zitieren


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste
Forenfarbe auswählen: