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An die Fillis
#1
An die Fillis

Weil dich Fraw Venus hat mit Schönheit angekleidet;
Mit kluger Sinnenkrafft der Pallas weise Zier;
Als welche Helena/ O schönste Fillis/ dir/
Ob deiner Liebligkeit dich Juno selbst beneidet.

Ja die gesampte Welt die Augen an dir weidet/
Weil deiner Lippen Glantz dem Purpur gehet für;
Weil dein Hals Marmor-stein/ und deine Hoheit schier
O Fillis/ niemals dich/ und Götter unterscheidet.

Drumb/ Clio/ schweige still/ es kan nicht müglich seyn/
Dein Rühmen ist umbsonst/ zeuch deine Leyer ein/
Es mag ein solches Bild Apollo selbst erklingen.

Dann wo die Gottheit selbst schier nichts verrichten kan/
Da geben billich wir die schwache Menschheit an:
Was Himmel kaum vermag/ wird Erden nicht vollbringen.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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