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Der Schönen wunderliche Kunst
#1
Der Schönen wunderliche Kunst

Daß auß undanckbarkeit, oder auß mißverstand,
Sie mein lob, lieb unnd layd als einen schimpf verlachet,
Ist mir nicht wunderbar; Dieweil des himmels hand
Sie also raw als schön zu meiner qual gemachet.

Und daß nach dem verlust, ohn alles gegenpfand,
Von seiner hofnung traum mein gaist noch nicht aufwachet,
Ist mir kein wunder auch: Dan meines gaists bestand
Verliebet sich in dem, was sein laid verursachet.

Das aber ist mir frembd, daß ihr so schöner mund
Die, deren hertzen Sie durch ihre blick versehret
So leichtlich lehren kan der hitzigsten lieb grund.

Dan alle meine witz mit wunder wirt beschweret,
Wan Sie so schnell und wol das was ihr selbs nicht kund,
Was Sie nicht lernen will, die dolleste köpff lehret.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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