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Ihre Schönheit von Rosen und Gilgen
#1
Ihre Schönheit von Rosen und Gilgen

In lieblichem geruch auff frischem grünem thron,
Den tausent Liebelein (auffwartend) allzeit zieren,
Erhube sich die Roß, mit lächlend-süssem wohn,
Als blumen-Kayserin frölich zu triumfieren.

In reicher Mayestet, gleichloß in ihrem wohn,
Mit unbeflöcktem pracht ließ sich die Gilg aufführen,
Vermeinend, demnach ihr allein gebühr die Cron,
Als Königin das land der blumen zu regieren.

Alßbald bewögte sich beeder Princessin schoß
Durch eyfer und hochmuht, der offt die Schönheit quälet,
Sie fangen an den streit, und sparen kein geschoß:

Iedoch ihr hassz in lieb (weil Amors raht nicht fehlet)
Verkehret, hat zu letzt zugleich die Gilg und Roß
Auff ewerm angesicht zu prachtieren, vermählet.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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